Mosbach | Am vergangenen Wochenende (19-20.10.2012) fand im Feuerwehrgerätehaus in Mosbach ein von der Kreisjugendfeuerwehr Neckar-Odenwald angebotenes Seminar zum Thema „Technische Hilfe in der Jugendfeuerwehr“ statt.
Die Seminarleiter Guido Hämmerle und Matthias Amann konnten 13 Teilnehmer aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, dem Rhein-Neckar-Kreis sowie dem Ortenaukreis begrüßen. Nach einer kurzen Führung durch das Gerätehaus begann das Seminar mit einer Vorstellungsrunde. Anschließend erläuterte Guido Hämmerle die Parallelen zwischen dem Lehrplan für die Realschule in den Bereichen Physik und Technik sowie den möglichen Themen in der Ausbildung der Jugendfeuerwehr.
Hierbei wurde deutlich, dass Technische Hilfe in der Jugendfeuerwehr viel mehr als Schere, Spreizer und Zylinder ist. Auch Themen wie Ausleuchten einer Einsatzstelle (Licht, Elektrizität), Rollgliss/Flaschenzug/lose Rolle (Kraft, Untersetzung) oder das Bewegen einer Last (Reibung, Untergrund) sind Bestandteile einer feuerwehrtechnischen Ausbildung und lassen sich oft mit einfachsten Mitteln umsetzen. Genau hier setzte das Seminar an, weniger große Übungen sondern eher kleine, dafür aber mit riesigem Aha-Effekt standen auf dem Plan.
Nach dem gemeinsamen Abendessen, wurden von drei Gruppen unterschiedliche Übungen vorbereitet, welche am nächsten Tag aufgebaut und den restlichen Teilnehmern vorgestellt wurden. Mit einem gemütlichen Erfahrungsaustausch endete der erste Seminartag.
Der zweite Tag begann um 8 Uhr mit dem Frühstück um gut gestärkt mit dem praktischen Teil des Seminars beginnen zu können. Hierbei wurden die am Abend zuvor ausgearbeiteten Übungen aufgebaut um diese anschließend den anderen Gruppen erklären zu können.
Gruppe 1 errichtete eine Seilbahn über einen Bach. Mittel Mehrzweckzug wurde eine Halteleine gespannt an welcher eine Schleifkorbtrage mit Hilfe einer Umlenkrolle bewegt werden konnte. In die eine Richtung wurde lediglich mit einer Feuerwehrleine und zur anderen Seite mit einem Rollgliss gezogen. Hier konnte man schnell erkennen welche Kraftersparnis das Rollgliss mit einer 2:1 Untersetzung birgt.
Die zweite Gruppe übte die Rettung einer verschütteten Person. Neben kleinen Bauspriesen wurde auch die Stabilisierung mittels Holzkeilen demonstriert. Um einen weiteren Bezug zum Lehrplan der Realschule (Auftrieb) zu erhalten wurde versucht den Verschütteten (ein kleiner Grisu) mit Hilfe von gasgefüllten Luftballons zu retten. Mit ca. 15 Ballons gelang die Rettung, für eine echte Person wären einige mehr notwendigJ.
Bewegen von Lasten hatte sich die dritte Gruppe vorgenommen. Hierfür wurde zunächst versucht ein Gewicht von ca. 200kg mittels Arbeitsleinen zu bewegen. Da dies nicht funktioniert hat, wurde die Last mit Wasserkraft angehoben und Metallbleche unterlegt, um den Reibungswiderstand zu verringern.
Ein kurzer Vortrag zum Thema UVV und ein kurzes Abschlussgespräch beendeten den offiziellen Teil des Seminars. Nach dem Aufräumen konnten Guido Hämmerle und Matthias Amann die Teilnehmer aus Binau, Hardheim, Haslach, Mosbach, Osterburken und Sandhausen verabschieden und bedankten sich für den gelungen Workshop.
https://www.jugendfeuerwehr-nok.de/aktuelles/hebel-ansetzen-aber-jugendgerecht.html#sigProIde99ca25c58
Text und Bilder: Feuerwehr Mosbach